Superman
Die Comicfigur Superman ist der erste Superheld der Comicgeschichte. Die Entstehung des Charakters ist stark mit der Situation der 1930er-Jahre verbunden, mit der Großen Depreßion, der Weltwirtschaftskriese und dem Zweiten Weltkrieg . Erschaffen wurde die Figur von Jerry Siegel und Joe Shuster.

Superman ist Eigentum von DC Comics
Geschichte des Comics
Der erste Superman tauchte 1933 in der Kurzgeschichte "The Reign of the Superman" auf, in einem von Siegel und Shuster herausgegebenen Science Fiction Fanzine. Er war ein Bösewicht und hatte recht wenig mit der späteren Idee gemeinsam.
1936 erst entstand, beeinflusst von Groschenhefthelden wie Edgar Rice Burrouhs „Tarzan“ und Johnston Mc Culleys "Zorro" der Comic-Superheld, den Siegel und Shuster erfolglos an verschiedene Zeitungen (das damals führende Medium für Comicstrips) zu verkaufen versuchten. Eine Wende trat erst im Jahre 1938 ein, als ihr Superman von dem heutigen DC Comics (damals „Detective Comics“) gekauft wurde, einem reinen Comic-Verlag. Sie erhielten einen Scheck über 130 Dollar und traten gleichzeitig ihre Rechte an der Figur ab. 1938 erschien das Heft Action Comics 1, das seitdem regelmäßig bei DC erscheint und das am längsten ohne Unterbrechung erscheinende Comicheft der Welt ist.
Lange Zeit versuchten Siegel und Shuster ihre Rechte an ihrem Superhelden zurückzugewinnen. Erst 1978 gewährte Time Warner den beiden eine jährliche Rente von 24.000 Dollar und nannte die Namen der beiden als Schöpfer der Figur.
Geschichte der Figur
Die Herkunftsgeschichte wurde im Laufe der Jahre immer wieder verändert, bleibt im Kern aber die folgende:
Der auf dem fernen Planeten Krypton lebende Wissenschaftler Jor-El entdeckt, dass die rote Sonne des Planeten in naher Zukunft explodieren wird.
Um seinen dreijährigen Sohn Kal-El zu retten, schickt er ihn in einer Rakete zur Erde. Das Raumschiff landet im amerikanischen Bundesstaat Kansas, am Stadtrand Smallvilles. Der Junge wird von dem kinderlosen Farmer-Ehepaar Kent gefunden, die ihm den Namen Clark geben und als ihren eigenen Sohn großziehen.
In seiner Pubertät erkennt er seine besonderen Kräfte, er bereist die Welt und entschließt sich, das Verbrechen zu bekämpfen. So entsteht seine zweite Identität: Superman, der Mann von Morgen. Superman kann fliegen (bis 1950 nur besonders hoch und weit springen), ist stark wie eine Lokomotive, schneller als eine Pistolenkugel und nahezu unverwundbar.
Im Alltag arbeitet er für den Daily Planet, die wichtigste Zeitung seiner Heimatstadt Metropolis (Synonym für „die Großstadt"), was ihm die Möglichkeit bietet, gleich an Ort und Stelle zu sein, wenn er gebraucht wird. Ebenso berühmt wie der Mann aus Stahl selbst ist seine Kollegin beim Daily Planet, Lois Lane, die ihn zwar anhimmelt, aber von seinem vermeintlich tollpatschigen Alter Ego Clark Kent nichts wissen will.

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Anfang der Vierziger Jahre wurde das Comic „World's Finest" publiziert, das getrennte Geschichten von verschiedenen Helden enthielt - dabei immer auch Geschichten von Superman und von Batman, den Hauptfiguren des DC-Comic-Verlages. Die Superheldenkrise der Fünfziger Jahre führte zu einer Kürzung der Ausgaben und dazu, Superman und Batman in einer einzigen, gemeinsamen Geschichte auftreten zu lassen. Von da an begann die Vorstellung bei DC, dass alle ihre Helden in einem gemeinsamen Universum existieren. Die Comic-Reihe wurde bis zum Jahr 1986 fortgeführt.
In den Sechziger Jahren wurde Superman Gründungsmitglied der Gerechtigkeitsliga (auch: Liga der Gerechten; Original: Justice League), einer Gruppe von Superhelden, zu denen unter anderem auch Wonder Women, Batman und der Rote Blitz gehören.
Mitte der Achtziger Jahre erfuhr die Figur des Superman, neben vielen anderen, eine grundlegende Änderung. Auslöser war ein Umdenken des herausgebenden Verlages DC Comics. Zu diesem Zeitpunkt gab es in der DC-Welt mehrere unterschiedliche Paralleluniversen, mit denen Unterschiede zwischen den alten und der damals aktuellen Version von Superman, aber auch anderen Figuren, erklärt werden sollten. Obwohl seit Jahren praktisch alle Geschichten in einem Universum - Erde „1 genannt - stattfanden und es nur gelegentliche Ausflüge nach Erde 2 (Superheldenzeit begann früher) oder Erde 3 (moralische Inversion, Superhelden sind dort böse, Lex Luthor gut) gab, wurde die Lage als zu komplizert für die Leser empfunden und bereinigt.
Viele Änderungen hatten aber unbedachte Auswirkungen, die in mehreren, serienüberspannenden Geschichten korrigiert werden sollten. Dieser Prozeß ist noch nicht abgeschlossen, derzeit nähert sich Superman samt assoziierter Figuren und Titel wieder der Vor-Krisen-Version an.

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Kräfte und Fähigkeiten
Seine übermenschlichen Kräfte werden dadurch erklärt, dass sein Körper unter unserer gelben Sonne (im Gegensatz zur roten Sonne Kryptons) mit Energie aufgeladen wird. Dies sollte an seiner extrem dichten Molekularstruktur liegen. Auch war die Schwerkraft auf Krypton sehr viel höher als auf der Erde. Jeder Kryptonier (oder Bewohner eines ähnlichen Planeten) hat damit auf der Erde dieselben (oder ähnliche) Fähigkeiten. Diese wurden oft verändert, bleiben im Kern aber folgende:
- enorme Schnelligkeit („Faster than a speeding bullet")
- übermenschliche Stärke („More powerful than a locomotive")
- die Fähigkeit zu fliegen (ursprünglich konnte er lediglich sehr weit bzw. hoch springen: „Able to leap tall buildings in a single bound")
- Unverwundbarkeit
- Supergehör - auch sehr entfernte/sehr leise Geräusche werden wahrgenommen, ebenso besonders hohe und tiefe Frequenzen
- Hitzeblick - mit Laserstrahlen aus der Science Fiction vergleichbar.
- Röntgenblick, mit dem er durch alles außer durch Blei blicken kann
- Mikroskopblick - selbst einzelne Atome können von Superman gesehen werden
- Teleskopblick - extrem weites Sichtfelfd, in einigen Versionen bis in den interstellaren Bereich
Durch das Kombinieren verschiedener Eigenschaften ergeben sich weitere Superkräfte, wie etwa eine „Superpuste", bei der teilweise riesige Luftmengen eingeatmet, verdichtet und dann wieder kontrolliert ausgeatmet werden, so, dass der entstehende Luftstrom zur Kühlung bis hinab zu extrem niedrigen Temperaturen genutzt werden kann.
Außerdem dient diese komprimierte Luft als Atemluftvorrat, da Superman nicht in allen Versionen ohne Sauerstoff leben kann. Je nach Version/Medium sind die Kräfte unterschiedlich stark ausgelegt. So schwankt die Stärke von „kann Wolkenkratzer anheben" bis „kann Planeten aus der Bahn schieben" und die Fluggeschwindigkeit von Überschall- bis Überlichtgeschwindigkeit.

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Schwächen
1945 tauchte zum ersten mal die mysteriöse Substanz Kryptonit in der Superman-Radio-Show auf. Man hatte es erfunden, um den kurzzeitigen Stimmenwechsel der Hauptperson zu erklären, da der ursprüngliche Sprecher wegen einer Krankheit ausgefallen war.
Von Kryptonit gibt es viele verschiedene Formen:
Die häufigste und zugleich wohl bekannteste Variante ist Grünes Kryptonit. Es wirkt wie ein radioaktives Gift. Es schwächt Superman und seine Körperaura und kann ihn sogar töten, wenn er ihm über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist.
Das ebenfalls relativ bekannte Rote Kryptonit hat in den Comics sehr unterschiedliche Folgen. Spätestens seit der Serie Lois & Clark macht es ihn schrittweise (je nach Dauer der Aussetzung) böse und lässt ihn jede Hemmung verlieren. Es ist gleichzusetzen mit dem künstlichen grünen Kryptonit aus dem Film Superman III. In der Fernsehserie Superman - Die Abenteuer von Lois und Clark (Folge 2.20 Das Rote Kryptonit) lässt es Superman gleichgültig bis depressiv werden. Durch die Nähe zu rotem Kryptonit wird er unkontrollierbar und legt dabei auch seine sonstige Zurückhaltung Frauen gegenüber ab.
In den Medien
Superman wurde ein so großer Erfolg, dass er neben mehreren Comicserien auch in Hörspielen, Zeichentrickserien, Filmen und Computerspielen auftrat, die fast alle große Erfolge wurden. Aus der Serie sind mehrere andere Superhelden hervorgegangen, vor allem Superboy, Supergirl und Steel. Superman gilt als eine Ikone der Pop-Kultur, die auch in die moderne Kunst Eingang gefunden hat. 1986 modernisierte Comicautor John Byrne den Mann aus Stahl, indem er ihn gleichsam neu erschuf. Superman wurde vieler Kräfte beraubt und menschlicher gemacht.
Seit dieser „Byrne Revamp” genannten, tiefgreifenden Veränderung Supermans durch John Byrne wird Clark Kent (manchmal zur Verwirrung von Comic-Laien) als der eigentliche Charakter angesehen, Superman dagegen als seine Geheimidentität: „Clark ist das, was ich bin – Superman ist das, was ich tun kann” (Fernsehserie Lois & Clark). Byrne ging es darum, den Helden zu vermenschlichen und so für den Leser greifbarer zu machen. Durch den Film Superman Returns wird man jedoch auch in den Comics wieder zur umgekehrten Darstellung der Figur zurückkehren.
Film und Fernsehen
Nach der Zeichentrickserie von 1941 kam Superman erstmals 1948 mit realen Schauspielern als Serial (The Adventures of Superman) in die amerikanischen Kinos. In 15 Episoden, jede endend mit einem Cliffhanger, mit insgesamt 244 Minuten Spielzeit kämpfte Hauptdarsteller Kirk Alyn als erster Darsteller des „Mannes aus Stahl“ gegen die Bösen der Welt. Trotz der wenig überzeugenden Flugszenen wird das Serial wegen seiner interessant erzählten Geschichte als eines der besten bezeichnet. Seine Rolle wiederholte Alyn in dem Serial „Atom Man Vs. Superman“ (1950) in ebenfalls 15 Episoden mit 252 Minuten Spielzeit. Als nächster Superman-Darsteller spielte Georges Reeves in der Fernsehserie „Adventures of Superman“ von 1952 bis 1957 mit. Aus der Serie wurden einige Folgen als Kinofilm zusammengestellt, so im Jahr 1951 „Superman and the Mole Men“ und 1952 mit dem einfachen Titel Superman.
Erfolgreiches Kino ComebacK
Im Jahre 1978 kam nach langjähriger Produktionszeit der Film Superman in die Kinos. Der Regisseur Richard Donner setzte viele bekannte Schauspieler wie Marlon Brando († 2004) oder Gene Hackman ein, doch in der Hauptrolle flog der Newcomer Christopher Reeve († 2004) mit rotem Cape und mit revolutionären Spezialeffekten über die Leinwand. Bis heute zählen einige der Flugszenen aus diesem Film zu den besten. Nicht umsonst stand auf den Filmplakaten vor den Kinos „Sie werden glauben, dass der Mensch fliegen kann!“. In einer Szene während der Eisenbahnfahrt spielte der erste „Superman“ Kirk Alyn eine kleine Nebenrolle als Vater von Lois Lane.

Eigentum von Warner Bros.
Der Autor Mario Puzo (Der Pate) hatte so viel Stoff geliefert, dass es für einen zweiten Teil reichte, welcher im folgenden Jahr (1979/80) ebenfalls für hohe Besucherzahlen in den Kinos sorgte (Superman II – Allein gegen alle). Danach folgten noch zwei Fortsetzungen mit Christopher Reeve, Superman III – Der stählerne Blitz (1983) und Superman IV – Die Welt am Abgrund (1987), die aber mit der Geschichte der Vorgänger nicht mehr viel gemeinsam hatten. Nach den schlechten Einspielergebnissen von Superman IV wurde die Serie beendet. Erst im Jahr 2006 gelang es dem Filmstudio Warner Bros. mit Regisseur Bryan Singer (X-Men) eine weitere Fortsetzung zu inszenieren, die sich wieder an den ersten beiden Filmen orientierte. Für Superman Returns erhielt der bis dahin unbekannte US-amerikanische Seriendarsteller Brandon Routh die Titelrolle. Der Produktion soll 2009 erneut unter der Regie Bryan Singers eine Fortsetzung folgen.
Mehr zu: Superman - The Movie
Titel Deutschland: Superman - Der Film
Titel England / USA: Superman - The Movie
Genre: SF-Abenteuer
Farbe, England, 1978
Kino USA: 15. Dezember 1978
Kino Deutschland: 25. Januar 1979
Laufzeit Kino: 143 Minuten, FSK (1978 ab 12, heute ab 6)
Inhalt:
In einer weit entfernten Galaxie droht der Planet Krypton zu explodieren, doch der Wissenschaftler Jor-El schickt als einziger seinen Sohn Kal-El zur Erde, bevor Krypton explodiert. Während dieser Reise wächst Kal-El zum Kleinkind heran und lernt bereits einiges über die Erde. Kurz nach seiner Landung wird Kal-El von dem kinderlosen Ehepaar Johnathan und Martha Kent gefunden. Diese nehmen ihn bei sich auf und geben ihm den Namen Clark Kent. Nach dem Tod seines Zieh-Vaters verlässt Clark die Farm und wandert nach Norden, bis er die Arktis erreicht. Dort wird er in der "Festung der Einsamkeit", vom Geist seines verstorbenen, kryptonischen Vaters ausgebildet.
Jahre später geht Clark Kent nach Metropolis, wo er nun als Reporter beim Dayli Planet, der größten Zeitung der Stadt arbeitet. Während der "Superschurke" Lex Luthor plant, San Francisco durch ein künstliches Erdbeben im Meer versinken zu lassen, verliebt sich Clark Kent in seine Arbeitskollegin Lois Lane. Doch bevor er Ihr sein Geheimnis anvertrauen kann, ruft Lex Luthor zum großen Kräftemessen auf...

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Stab und Besetzung:
Darsteller: Marlon Brando (Jor-El), Gene Hackmann (Lex Luthor), Christopher Reeve (Superman / Clark Kent), Ned Beatty (Otis), Jackie Cooper (Perry White), Glenn Ford (Jonathan Kent), Trevor Howard (First Elder), Margot Kidder (Lois Lane), Jack O'Halloran (Non), Valerie Perrine (Eve Teschmacher), Maria Schell (Vond-Ah), Terence Stamp (General Zod)
Stab: • Regie: Richard Donner • Produzenten: Alexander Salkind, Ilya Salkind für Warner Bros. • Drehbuch: Mario Puzo, David Newman, Leslie Newman, Robert Benton • Vorlage:Comics von Jerry Siegel, Joe Shuster • Filmmusik: John Williams • Kamera: Geoffrey Unsworth • Spezialeffekte: Les Bowie, Colin Chilvers, Denys Coop, Roy Field, Derek Meddings, Zoran Perisic • Ausstattung: - • Schnitt: Stuart Baird • Kostüme: - • Make Up: - • Ton: Gordon K. McCallum, Graham Hartstone, Nicolas le Mesurier, Roy Charman • Ton(effekt)schnitt: - • Stunts: - •

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Hintergrund
Das Budget für den ersten Superman-Film betrug 35 Millionen Dollar (ohne Werbemittel), womit er 1978 der "teuerste Film aller Zeiten" war. Ein wirklich professionelles Werk: Das Drehbuch schrieben Mario Puzo ("Der Pate"), Robert Benton ("Ein Platz im Herzen"), sowie David und Leslie Newman ("Bonnie und Clyde").
Hinter der Kamera stand Geoffrey Unsworth, der bereits einen Oscar für "Tess" gewann. Ebenso hochkarätig - der Komponist John Williams, der den Oscar für die Musik von "Schindlers Liste" gewann.
Auch Superman ging bei der Oscar-Verleihung 1978 nicht leer aus: Für die Special effects von Colin Chilvers und seinem Team gab es einen Sonderoscar. Der Film wurde außerdem mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet. Christopher Reeve erhielt für seine Rolle 1979 den British Academy Award for Best Actor.
Marlon Brando ließ sich seinen Kurzauftritt als Supermans Vater mit satten 2,5 Millionen Dollar Gage bezahlen.
Rezension:
Richard Donners Superman trifft nicht nur den Geist der Vorlage, sondern gelingt es auch durch seinem unglaublichen Charme, den guten und in machen Fällen sogar großartig aufpielenden Cast, einem unvergesslichen Score, sowie fantastischen Special Effects den Zuschauer großartiges Superheldenkino zu bieten. 1978 gab es für die Presse nur ein Thema: Superman. Nicht nur, dass die Comicverfilmung des Man of Steel der teuerste Film aller Zeiten wurde, auch die Tatsache, dass man einen bis dahin völlig unbekannten Darsteller für die Hauptrolle besetzt hat und Marlon Brando für seine zehnminütige Rolle als Jor-El das höchste Gehalt seiner Karriere zugesagt wurde, sorgte für viel Gesprächsstoff. Kurz bevor der Planet Krypton dem Untergang geweiht ist beschließen Jor-El mit seiner Frau Kara ihren Sohn Kal-El zu retten, indem sie ihn zur Erde schicken. Dort besitzt er übermenschliche Kräfte, die er zum Wohle der Menschheit einsetzen solle. Doch da hat er seine Rechnung nicht mit dem Superschurken Lex Luthor gemacht, der sich nicht nur die Weltherrschaft, sondern auch die Vernichtung Supermans zur Lebensaufgabe gemacht hat. Man merkt sofort, dass Drehbuchautor Mario Puzo (The Godfather) ein großer Fan der Comics war, so ist es seinem Script zu verdanken, dass sich die Geschichte Supermans nah an den Comics orientiert. Sowohl die Zerstörung Kryptons, als auch Clarks Jugend in Smallville wurde sehr gut abgearbeitet. Ebenso treffend gestaltete er auch die Beziehungen zwischen den Charakteren, wie auch deren Dialoge, die zwar sehr einsilbig wirken, aber gerade deshalb den Nerv des Comics treffen. Auch Regisseur Richard Donners Inszenierung weiß durchweg zu beeindrucken. Er erkennt, dass es lächerlich wirken würde, einen Comic wie diesen ernst in Szene zu setzen und so legte er viel mehr Wert auf Humor und Charme, was dem Film nur zu Gute kommt. Dies kombiniert mit dem genialen Score von John Williams, sowie den überzeugenden Special Effects sorgen dafür, dass der Film auch auf technischer Seite Top ist. Die Darstellerleistungen sind für eine Comicverfilmung erstaunlich gut. Der unbekannte Christopher Reeve erweist sich schnell als die Bestbesetzung für den titelgebenden Helden; stark ist sein Spiel vor allem, wenn er Clark Kent zum Besten geben darf, bei dem er sich vor seinem Vorbild Cary Grant nicht zu verstecken braucht. Gene Hackman hat in der Rolle des Schurken den Spaß seines Lebens, was sich auch auf den Zuschauer überträgt und Gefallen findet das Publikum auch an Margot Kidder als Lois Lane und an dem o.g. Marlon Brando der trotz seiner kleinen Rolle gewaltigen Eindruck hinterlassen kann. Superman ist nicht nur der Beginn einer erfolgreichen Filmfranchise, er schafft es sowohl Leser als auch Nichtleser der Comics einer großartige Verfilmung zu bieten, die dem ersten großen Superhelden und dessen Vorlage gerecht wird und zudem noch mehr als zwei Stunden beste Unterhaltung bietet.

Eine Retrospektive zwingt jeden Film in eine neue Gestalt. 28 Jahre nach der Entstehung von "Superman - The Movie" steht die Geschichte des Manns aus Stahl in einem anderen Licht da als zur Zeit seiner ersten Kinoauflage. Um einen solchen Film fair zu betrachten, darf dies nicht unbeachtet bleiben. Nicht nur die Erwartungen eines heutigen Publikums - ich vermeide absichtlich den Begriff 'modernes' Publikum - unterscheiden sich von damals, auch das Genre der Comicverfilmungen, damals noch recht jung, hat sich nach etlichen mehr oder weniger geglückten Comicadaptionen weiterentwickelt. Sogar Comics an sich sahen damals anders aus als heute. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Superman - The Movie nicht dem entspricht, was heutzutage von beispielsweise Batman Begins oder Spiderman 2 erwartet wird. Alleine die politische Konnotation, die dem in Rot und Blau gekleideten Helden nicht abzusprechen ist, der für Wahrheit, Gerechtigkeit und die Amerikanische Lebensweise eintritt, würde heute vielerorts auf Missgunst treffen. Das Bild, welches Amerika gerne von sich projiziert, und dessen Wahrnehmung außerhalb der USA entfernen sich immer mehr voneinander. Was 1978 noch vielleicht noch tugendhaft wirkte, wird heute oft als Naivität interpretiert. Wenn man also diesen Film nicht 1978 im Kino erlebt hat und sich seine damaligen Eindrücke nicht wieder ins Gedächtnis rufen kann, so sollte man auf diesen Film eingehen, damit er nicht hinterm Schleier von dem, was jüngste Produktionen als zeitgemäße Comicverfilmungen vorgeben, verloren geht.
Als einer der offensichtlichsten Aspekte darf hierbei der technische Fortschritt gesehen werden. Aber dies kann man dem Film kaum anlasten. Filme werden nicht schlechter, weil sie älter werden. Er war zu seiner Zeit eine der modernsten, aufwendigsten Produktionen überhaupt. Dennoch ist die visuelle Komponente für den heutigen Zuschauer nicht zu ignorieren, auch wenn der gute Wille vorhanden ist. Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass je besser, je realistischer die Spezialeffekte sind, desto größer ist der Immersionseffekt, desto weniger wird der Zuschauer aus der Glaubwürdigkeit der Filmwelt gerissen. Ist man heutzutage an nahezu nicht zu erkennende CGI Effekte gewöhnt, fällt es sicherlich schwer, Filme zu geniessen, die tricktechnisch weit unter diesen Standards liegen. Der Grund dafür ist aber auch, dass viele neuere Filme in einem so starken Maße auf solche Effekte zurückgreifen, dass sie ohne sie gar nicht funktionieren würden. Aber wirklich gute Filme arrangieren alles um eine packende Geschichte. Einen guten Film machen schlechte Effekte nicht uninteressanter. Idealerweise werden sie dann ganz vermieden. Es gibt andere Mittel als Spezialeffekte, um Geschichten zu erzählen. Je mehr Fantasie die Zuschauer mitbringen, um so einfacher wird es für den Filmemacher. Er muss nur wissen, sie richtig anzusprechen. Dies ist auch der Fall bei Superman. Auch aus heutiger Sicht fällt es leicht, über die Effekte hinwegzuschauen. Somit stellt sich die Frage, was denn diese Geschichte so besonders macht?
Der Grundaufbau ist in keinster Weise bemerkenswert. Viele behaupten, der Anfang sei zu lang. Auch der vermeindliche Hauptkonflikt des Films, die Auseinandersetzung zwischen Lex Luthor und Superman, ist kein Meilenstein. Auch wenn sie effekttechnisch und vom Umfang der Szenerie damals enorm gewesen sein mag. Sie ist aber auch nicht der Zentrale Punkt des Films. Es geht um Superman. Es geht nicht darum, wie Superman seine Werte verteidigt, sondern wie er sie erlangt und sie beschützt. In dieser Weise ist Superman eine sehr moderne Comicverfilmung. Sie konzentriert sich auf den Charakter des Helden und auf seine Schwächen, nicht auf seine Taten. Natürlich wird in diesem Film auch dem Actionkino genüge getan. Superman rettet viele Menschen, kämpft gegen Luthor und gewinnt am Ende. Dies ist auch der Teil des Films, dem der Author nicht viel Gutes abgewinnen kann. Es sollte aber im Gesamtkontext des Films gesehen werden.
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Wer ist also Superman? Ein Großteil der ersten Hälfte des Films beschäftigt sich genau mit dieser Frage bevor sich die Handlung im Jahr 1978 wiederfindet. Der kleine Kal-El wird von seinen Eltern zur Erde geschickt und dort von den Kents aufgezogen, die das Findelkind als ihr eigenes aufnehmen. Dieser Junge entwickelt aufgrund seiner außerirdischen Physiologie enorme Kräfte, die ihn mit beliebiger Geschwindigkeit fliegen und jede Masse bewegen lassen. Interessant hierbei ist, dass er zwei Väter hat. Einerseits seinen leiblichen Vater, genannt Jor-El, vom Planeten Krypton, der ihn zum Schutz wegschickt und ihm im Jugendalter mit Hilfe von kristallenen Wissensspeichern viele Jahre lang in das Wissen und die Moral des Universums einführt, anderseits gibt es Jonathan Kent, der den Jungen mit seiner Frau nach dessen Ankunft bei sich aufnimmt und als Clark Kent großzieht. Beide haben großen Einfluss auf seine Entwicklung und beide geben ihm viel mit auf den Weg. Die Analogien die hier zu sehen sind, sind nicht schwer zu finden. Einerseits das moderne, wissenschaftliche, vielleicht sogar fast spirituelle, andererseits die Werte eines alten Amerikas fernab von dem Treiben in den Großstädten. Moderne Macht und konservativ, amerikanische Werte weisen Superman als moralisch und körperlich überlegene Figur aus. Seinem Drang nach Wahrheit und Gerechtigkeit folgend begibt sich der zum Mann herangewachsene Clark in die Großstadt, Metropolis genannt. Sie ist ein starker Gegensatz zur ländlichen Umgebung seiner Jugend und somit der ideale Platz für sein Wirken, weil dort eindeutig der Ort ist, an dem es an Gerechtigkeit mangelt. Clark wählt den Journalistenberuf, um somit auch auf weltlicher Ebene für Wahrheit und Gerechtigkeit zu sorgen. Seine Verantwortung den Menschen gegenüber bringt ihn aber bald dazu, seine Kräft zum Wohlergehen der ganzen Stadt einzusetzen. Superman ist geboren. Er sieht sich als Garant für Wahrheit und Gerechtigkeit in der Stadt und als rechten Arm des Gesetzes. Er wird zum weltbekannten Helden, während sein Alter Ego, Clark Kent, weiterhin seinem Beruf nachgeht und versucht seine Identität zu schützen. Seine Kollegin Lois Lane, in die sich Clark natürlich verliebt hat, ist nach jeder Information über den Mann aus Stahl her, den sie als den perfekten Mann sieht. Nur als Superman sieht sich Clark in der Lage seiner Geliebten Avancen zu machen ohne jedoch über das Romantische hinauszugehen, da seine Verantwortung den Menschen gegenüber es ihm verbietet, seine Liebe zu Lois Lane einzugestehen. Er würde sie in Gefahr bringen. Seine Schwäche ist also Lois Lane, der er nie seine wahre Identität einzugestehen vermag. Ein verbreitetes Superheldenthema. Fast jedesmal effektiv, da es meist zur Identifikation der Jugend mit seinen Comichelden führt. Als Antagonist in dieser Geschichte würde Lex Luthor gewählt. Er ist alles, was Superman nicht ist. Seine Charakterisierung beschränkt sich auf die Tatsache, dass er ein skrupelloser Geschäftsmann ist, der über viele Menschenleben zu noch mehr Reichtum gelangen möchte. Er und seine Helfer müssen zuerst Superman außer Gefecht setzten. Lex Luthor hat die zweite Schwäche des Helden gefunden, Kryptonit. Ein Stoff vom Heimatplaneten Supermans, der ihn seiner Kräfte beraubt. Auch hier sind relativ leicht Analogien zu finden. Luthor als Großgrundbesitzer kann einerseits natürlich als Kapitalist gesehen werden, andererseits liegt die Interpretation Kommunist doch näher. Er ist erstens der Gegenspieler Supermans. Die Sowjetunion war im Kalten Krieg der erklärte Gegner der Westmächte unter der Führung der USA, welche durch Superman repräsentiert wird. Lex als Großgrundbesitzer, der sich immer mehr Land aneigenen will, kann zweitens als Analogie zur Stalinistischen "Landreform" gesehen werden, die den Stalinismus und somit auch das damalige Sowjetreich geprägt hat. Desweiteren bemächtigt er sich des Kryptonits, um Superman außer Gefecht zu setzten. Er nutzt ein Artefakt aus Supermans technisch und moralisch hochentwickelten Domäne, analog zu Wettrüsten der Supermächte und dem Nachbau vieler westlicher Kriegsgeräte durch den Ostblock. Im Laufe der restlichen Hanldung wird Luthor durch Verrat in den eigenen Reihen besiegt. Natürlich gerät Lois auch noch in Gefahr und muss mehrmals von Superman gerettet werden. Auf weitere Analogien soll hier aber nicht eingegangen werden.

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Was macht nun diesen Film aus? Die Antwort ist doch recht einfach: Christopher Reeve und einen großartigen Charakter, den er füllen konnte. Auf der Kehrseite gibt es einen Gene Hackman, an dessen Schauspielkunst natürlich auch nichts auszusetzen ist, der aber eine uninteressante Figur spielen musste, die wieder von einer Konstellation lächerlicher Charaktere umgeben ist. Sie alle zwingen Superman in einen Endkampf fernab jeglicher selbst auferlegter Filmplausibilität.
Christopher Reeve ist wirklich das Glanzstück dieses Films. Er spielt den schüchternen, zurückhaltenden Clark Kent genau so hervorragend wie den aufrichtigen und starken Superman. Er schafft es, die Zuschauer für sich einzunehmen. Es ist immer wieder erstaunlich anzusehen, wie Clark Kent mit solchen Schultern klein und schwächlich aussehen kann. Er ist es auch, der dem Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit ein Gesicht verleiht und ihn greifbar macht. Auch Nebendarsteller wie Marlon Brando und Glenn Ford, die beide Supermans bzw. Clarks Väter spielen, hätten nicht besser gewählt werden können. Brandos off Dialoge klingen dem Zuschauer noch lange nach Ende des Films in den Ohren. Er ist die Stimme der Moral, die Richard Donner in ätherischen Weiten erbeben lässt. Auch Lois Lane, gespielt von Margot Kidder, ist auf ihre eigene Weise hervorragend ausgewählt. Es hätte ruhig mehr von Lois und Clark zu sehen geben können. All dies wird von der ersten bis zur letzten Minute von John Williams Score getragen, der seinesgleichen seit 1978 nicht gesehen hat.
Christopher Reeve - Ein echter Superman
Christopher Reeve (* 25.September 1952 in New York City; † 10.Oktober2004 in Mount Cisko, New York) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Autor. Er wurde bekannt durch die Darstellung des Comichelden Superman in vier Filmen zwischen 1978 und 1987. Ab 1995 war Reeve durch einen Unfall querschnittsgelähmt, trat jedoch vereinzelt weiter als Schauspieler auf, so etwa in dem Remake des Alfred Hitchkock-Films Das Fenster zum Hof, in dem er die vormals von James Steward gespielte Hauptrolle übernahm.
Am 25. Februar 2003 erschien er in der Fernsehserie Smallville als „Dr. Virgil Swann“, der dem jungen „Clark Kent“ (Superman) tiefere Einsicht in seine Herkunft vermittelt. Diese Folge wurde von Kritikern gelobt – die Zuschauer sahen sie als eine gelungene Verbindung der Superman-Generationen. Am 14. April 2004 spielte er nochmals in einer Folge mit.

Christopher Reeve und Tom Welling
(der junge Clark Kent in der TV-Serie Smallville)
Am 10. Oktober 2004 verstarb Reeve im Alter von 52 Jahren, nachdem er einen Tag zuvor nach einem Herzstillstand ins Koma gefallen war. Ursache war eine Infektion, die er sich durch eine wundgelegene Stelle zugezogen hatte. Bis zu seinem Tod soll er gehofft haben, irgendwann wieder auf zwei Beinen stehen zu können. Ironie des Schicksals oder nicht, hatte doch am Abend zuvor der Präsidentschaftskandidat John Kerry in der öffentlichen Fernsehdiskussion mit George W. Bush proklamiert, dass er die aus ethischen Gründen nahezu unmöglich gemachte Stammzellenforschung wieder erleichtern möchte, um Menschen wie seinem Freund Christopher Reeve helfen zu können.
Der Film Superman Returns (2006), der eine indirekte Fortsetzung der Superman-Filme mit Reeve darstellt, ist Christopher Reeve und seiner Frau Dana gewidmet.
Beim Betrachten der Videos könnt ihr die Hintergrundmusik am Ende der Seite (ganz nach oben scrollen) auch auschalten.
Trailer zu Superman - The Movie
-Extendet Version-
(leider ist die Qualität nicht so gut)
A Tribute to Christopher Reeve
Mit Ausschnitten aus allen vier Superman-Filmen
mit Christopher Reeve
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